Leben für den Wein

Seit dem 16. Jahrhundert fest mit dem Weinbau verbunden.
Ich, Martin Schömann, habe 1982 den Betrieb übernommen, der damals überwiegend durch eine Weinhandlung getragen wurde. Kontinuierlich habe ich die kleine Handelskellerei zu einem Weingut mit sechs Hektar Fläche entwickelt, die größtenteils in der Steillage mit über 90 Prozent Riesling angebaut werden.

Um die Jahrhundertwende heiratete mein Großvater Stephan Schömann meine Großmutter Maria Finck. Weinbau wurde in beiden Familien schon seit dem 16. Jahrhundert betrieben. Urgroßvater Matthias Finck stammte aus einer alten Winzerfamilie in Zeltingen, wie auch die Vorfahren von Stephan Schömann, aus Lösnich.
1910 gründete man ein Handelsunternehmen mit dem Doppelnamen, der beiden Familien. Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Unternehmen wesentlich vergrößert und ein Ausbau wurde nötig, Standort wurde der heutige Sitz des Weingutes. Anfang der 20er Jahre wurden bis zu 40 Mitarbeitern beschäftigt. Alte Weinlisten belegen dass der Betrieb in diesen Jahren an der ganzen Mosel, der Saar und der Ruwer Weine eingekaufte. Viele der Weine wurden im Holzfaß mit dem Schiff direkt in die Städte geliefert.

Die Weltwirtschaftskrise brachte herbe Rückschläge. Der älteste Sohn von Stephan Schömann-Finck, Paul, führte das Geschäft nach einer Konsolidierung unter seinem Namen weiter. Paul führte aber den Familiennamen “Schömann-Finck” um das Geschäft zu schützten.
Nach dem 2. Weltkrieg gab es auch an der Mosel viele Einschränkungen, aber es gelang meinem Onkel Paul die Firma wieder zu einer beachtlichen Größe aufzubauen. Man verkaufte in dieser Zeit zwischen 300- 400.000 l Wein im Jahr.

Mein Vater Otto kam in den 50er Jahren ins Geschäft und übernahm immer mehr Verantwortung. Nach längerer Krankheit verstarb -viel zu früh- mein Onkel. Auch dessen Frau Susi, geborene Johnen, starb 1966 durch einen Unfall. Jetzt wurden die 5 Kinder von Paul & Susi Kommanditisten in der Fa. Paul Schömann-Finck KG. Am Anfang der 70er Jahre übernahm mein Vater das Geschäft, nach Auszahlung der Geschwister Schömann-Finck ganz. Den geschützten Familiennamen behielten aber nur die Kinder von Paul, so hieß unser Unternehmen ab 1973 Paul Schömann-Finck Inhaber Otto Schömann.

Mit 22 Jahren übernahm ich am 1.1.1982 den Betrieb von meinem Vater. So lange die Kräfte reichten unterstützten meine Mutter und mein Vater mich im Geschäft. Meine Ausbildung als Großhandelskaufmann und Winzermeister gaben mir das entsprechende Rüstzeug um solch ein Unternehmen zu führen.
1992 erweiterte sich das Angebot unserer Weine um die Lage “Wintr. G. H.”. Es begann in dieser Zeit die systematische Erweiterung unseres Weingutes durch beständigen Zukauf oder Pacht ausgesuchter guter Weinberge. Das ursprüngliche Handelsunternehmen wandelte sich immer mehr in ein größeres Weingut um der Krise der mittelständigen Weinkellereien aus dem Weg zu gehen.

Am 1.7.1996 wurde das Weingut Martin Schömann gegründet das zunächst parallel mit der Handelskellerei Paul Schömann-Finck Inh. Helga Schömann geführt wurde. Die doppelte Schiene bewährte sich in unserem kleinen Betrieb aber nicht, deshalb wurde das Handelsunternehmen am 30.06.1999 stillgelegt.
Seit dieser Zeit arbeiten wir kontinuierlich am “neuen Weingut”. welches auch mittlerweile viele Anerkennungen erworben hat. Die Struktur ist nach vielen Investitionen in den letzten Jahren ( der Renovierung des Gutshauses, die Sanierung der Kellerei und der Errichtung eines Hochregal-Fertiggutlagers) zukunftsorientierter.

Heute ist die Flurbereinigung in der Zeltinger Sonnenuhr eine große Aufgabe. Die Lagen müssen wirtschaftlicher werden, das erfordert enorme Investitionen, nachdem 40 Parzellen zu 4 großen Weinbergen zusammengelegt wurden. Das leidenschaftliche Qualitätsstreben hat einen Image-Gewinn des Betriebes erreicht, auf den wir uns nicht ausruhen wollen, auf den wir aber stolz sein dürfen. Zur Zeit  beschäftigen wir 3 zeitweise auch 4 fest Mitarbeiter, z.Zt. auch 2 Auszubildende im Weinbau. Es ist uns eine Freude “Feine-Schömann-Weine” zu produzieren.